HS2 Ltd, das Unternehmen, das hinter der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke zwischen London und Birmingham steht, hat einen Subunternehmer bei den Steuerbehörden angezeigt, nachdem es schwere Vorwürfe wegen möglicher Betrügereien bei der Lohnabrechnung gab. Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund der laufenden Überprüfung des HS2-Projekts, das seit seinem Beginn mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hat.
Vorwürfe des Fehlverhaltens
Whistleblower haben Subunternehmer beschuldigt, die Löhne von Bauarbeitern, die am HS2-Projekt beteiligt sind, nicht ordnungsgemäß zu verwalten. Angeblich wurden Selbstständige fälschlicherweise als Angestellte eingestuft, was dazu führte, dass gefälschte Lohnabrechnungen mit überhöhten Lohnsätzen vorgelegt wurden. Diese Vorwürfe wurden zuerst von der i Zeitung im Mai.
Als Reaktion auf diese Vorwürfe bestätigte die HS2 Ltd., dass sie eine interne Untersuchung gegen zwei bestimmte Firmen durchführt, die Arbeitskräfte an ihren Hauptauftragnehmer Balfour Beatty Vinci (BBV) geliefert haben. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Angelegenheit an die britische Steuerbehörde HMRC (Her Majesty's Revenue and Customs) zur weiteren Prüfung weitergeleitet.
Beteiligung der Regierung
Verkehrsministerin Heidi Alexander wird sich diese Woche im Parlament zu diesem Thema äußern und die Bedeutung dieser Vorwürfe im Zusammenhang mit den allgemeinen Herausforderungen des HS2-Projekts hervorheben. Diese laufende Untersuchung ist Teil einer Reihe von Schwierigkeiten, die das Hochgeschwindigkeitsprojekt plagen.
Das HS2-Projekt, das 2009 mit dem Ziel gestartet wurde, die Eisenbahnkapazität zwischen Nord- und Südengland zu erhöhen, hat mit steigenden Kosten und betrieblichen Hürden zu kämpfen. Vor allem hat sich die vorherige konservative Regierung dafür entschieden, die zweite Phase des Projekts zu streichen, in der die Bahnlinie nach Manchester und Leeds verlängert werden sollte.
Fortgesetzte Aufsicht und Rechenschaftspflicht
Die Ermittlungen gegen die Subunternehmer haben dazu geführt, dass ein Zulieferer von neuen Verträgen mit HS2 suspendiert wurde, solange die Ermittlungen andauern. Ein Sprecher von HS2 erklärte: "Wir nehmen alle Anschuldigungen von Whistleblowern ernst und führen weiterhin unsere eigenen Untersuchungen durch", und ermutigte Personen mit sachdienlichen Informationen, sich über vertrauliche interne Kanäle zu melden.
Das Verkehrsministerium bekräftigte seine Entschlossenheit, Betrug, Korruption und Bestechung zu bekämpfen, und betonte eine "Null-Toleranz-Haltung" gegenüber solchem Fehlverhalten. Es versicherte der Öffentlichkeit, dass alle Anschuldigungen über unrechtmäßige Praktiken gründlich untersucht würden.
Wie geht es mit HS2 weiter?
Während der Ermittlungen bleibt die Zukunft des HS2-Projekts ungewiss. Die Auswirkungen dieser Betrugsvorwürfe könnten eine ohnehin schon schwierige Initiative noch weiter verkomplizieren und sowohl bei Regierungsbeamten als auch in der Öffentlichkeit für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen. Die Beteiligten fordern Transparenz und Rechenschaftspflicht, da das Projekt unter dem Druck verstärkter Untersuchungen und Kontrollen voranschreitet.
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